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«Das Kind findet seine Welt im ‹Zahlenbuch›»

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«Das Kind findet seine Welt im ‹Zahlenbuch›»

Schulbesuch | 10. Januar 2022

Mit dem «Schweizer Zahlenbuch» lässt sich sehr gut in Jahrgangsklassen, aber auch altersdurchmischt unterrichten. Wir haben ­Marie-Therese Schnyders 1. und 2. Klasse in Escholzmatt besucht und eine spannende, sehr effiziente Doppelstunde erlebt.

Acht Uhr morgens in Escholzmatt. Die Kinder stürmen ins Schulzimmer und werfen einen Blick auf die Wandtafel. Dort stehen auf grossen Kleeblättern jeweils zwei oder drei Namen und neben jedem Kleeblatt hängt ein Bild: ein Legoturm, ein Buch, ein Laptop . . . Die Schülerinnen und Schüler der altersdurchmischten 1. und 2. Klasse machen sich selbstständig an die Aufgaben: Ein Mädchen liest in einem Buch, zwei Kinder setzen sich an einen Tisch, studieren eine Faltanleitung und beginnen, ein Portemonnaie aus einem A4-Blatt zu falten. Ein weiteres Grüppchen spielt mit Lego, ein anderes mit dem Verkaufsladen und zwei Jungs beschäftigen sich am Laptop mit Blitzrechnen. Marie-Therese Schnyder geht von Gruppe zu Gruppe, gibt Tipps und beantwortet Fragen. Nach ein paar Minuten holt sie eine Musikdose hervor und eine Melodie ertönt – das Zeichen für die Kinder, sich in den Kreis zu setzen.

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Marie-Therese Schnyder unterrichtet in Escholzmatt eine altersdurchmischte 1. und 2. Klasse.

«Kennt ihr dieses Geld?»

«Heute arbeiten wir mit Geld», erklärt Marie-Therese Schnyder ihren Schülerinnen und Schülern. Sie nimmt eine Kasse in die Hand und nimmt echte Münzen und Geldscheine heraus. «Kennt ihr dieses Geld? Könnt ihr es benennen?» Nun darf jedes Kind ein ihm bekanntes Geldstück aus der Kasse nehmen. Mit gezielten Fragen prüft die Lehrerin, ob die Schülerinnen und Schüler ihren Batzen wirklich kennen. «Wer hält ein Rappenstück in der Hand? Wer ein Frankenstück?» Als Nächstes muss die Klasse das Geld sortieren: Rappen zu Rappen, Franken zu Franken, Noten zu Noten. Und zum Schluss alles dem Wert nach anordnen. Nach dieser gemeinsamen Arbeit schickt Marie-Therese Schnyder die Kinder an ihre Pulte, wo sie in Partnerarbeit das Gelernte mit passenden Aufgaben im «Schweizer Zahlenbuch» vertiefen.

In einem nächsten Schritt arbeiten die Kinder wieder zu zweit, wobei jeweils ein Kind aus der 1. Klasse mit einem aus der 2. Klasse zusammenarbeitet. Jedes Zweierteam bekommt ein Portemonnaie mit Spielgeld und einen Zettel mit einem Betrag darauf, zum Beispiel 9 CHF, 15 CHF oder 19 CHF. Nun gilt es, diese Beträge zu legen, wobei die Älteren den Jüngeren helfen. Sobald eine Aufgabe erledigt ist, dürfen die Kinder ein neues Kärtchen holen, dabei werden die Beträge langsam schwieriger: 36 CHF, 50 CHF.

Zurück im Kreis reflektieren die Kinder, was sie erlebt haben, was Schwierigkeiten machte, und die Grossen dürfen erzählen, was sie den Kindern der 1. Klasse erklären mussten.

Viele Wege führen zu 20 CHF

Marie-Therese Schnyder schickt die Kinder wieder zurück an die Tische; diesmal müssen sie den Betrag 20 CHF auf unterschiedliche Weise legen und protokollieren. Die erfahrene Lehrerin schaut bei den einzelnen Gruppen vorbei, fragt nach und unterstützt, wo nötig. Ein Gong ertönt, Pause, die erste Lektion ist vorbei. Während die Buben nach draussen stürmen, spielen die Mädchen mit dem Verkaufsladen und setzen das Gelernte gleich um.

Die zweite Lektion beginnt wieder im Kreis. Die Kinder dürfen ihre 20-Franken-Varianten einander vorstellen. Einige Kinder haben nicht einfach die Geldstücke und Noten gezeichnet, sondern komplexe Rechnungen notiert, etwa 2 + 2 + 1 + 2 + 2 + 1 + 5 + 2 + 2 + 1 = 20.

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Zurück an ihren Pulten lösen die Kinder in Einzelarbeit Übungen, die Schülerinnen und Schüler der 1. Klasse im «Schweizer Zahlenbuch 1», die der 2. Klasse im Band 2. Da in beiden Bänden die gleichen Themen vorkommen und aufeinander abgestimmt sind, lässt sich das problemlos parallelisieren. Zum Abschluss holt Marie-Therese Schnyder die Kinder wieder in den Kreis und reflektiert mit ihnen, was sie gelernt haben.

Kinder finden sich rasch zurecht

«Dank der wiederkehrenden Elemente können die Kinder das ‹Zahlenbuch› selbstständig bearbeiten», sagt Marie-Therese Schnyder. «Insbesondere die Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse kennen die Aufgabentypen schon vom Vorjahr. Zudem kommen in den Bänden 1 und 2 die gleichen Aufgabenarten vor, sodass die Grösseren den Kleineren helfen können. Die klare Struktur und der immer gleiche Aufbau helfen ihnen, sich rasch zurechtzufinden. Die Bilder sind sehr ansprechend und entstammen der Welt der Kinder, oder anders gesagt: Das Kind findet seine Welt im ‹Zahlenbuch›. Das motiviert sie, mit dem Lehrwerk zu arbeiten. Mathematik macht nur Spass, wenn man sie versteht. Das ‹Zahlenbuch› ist so aufgebaut, dass das Verständnis gefördert wird, und es gibt viele Angebote, welche die Kinder spielend und handelnd umsetzen können.» Das Lehrwerk eigne sich sehr gut für altersdurchmischten Unterricht. «Die Kinder können einander mathematische Themen erklären. Wenn sie Mathematik verbalisieren können, haben sie sie verstanden.»

Besonders gut gefallen Marie-Therese Schnyder auch die offenen Aufgaben, dadurch könnten sich die Kinder über die Ergebnisse austauschen. Auch den Begleitband findet sie hilfreich: «Ich erhalte viele Lehr- und Lerninhalte für einen motivierenden Unterricht.»

schweizerzahlenbuch.ch

Ein Video vom Schulbesuch finden Sie auf Youtube.