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Einblick
In der Redaktion arbeiten
Lehrmittel zu entwickeln, ist so anspruchsvoll wie vielseitig und dynamisch. Das zeigt der Einblick in die Redaktion des Klett und Balmer Verlags. Neue Kolleginnen und Kollegen werden gesucht!
- Veröffentlicht:15.09.2022
- Autorin:Theresia Schneider
- Bild:Lucia Hunziker
«Die Arbeit lässt viel Spielraum, sich einzubringen und eigene Ideen umzusetzen.»Robert Fuchs, Leiter Lehrmittelentwicklung, über die redaktionelle Projektleitung
Es ist ein Dienstagvormittag im Juli 2022. Robert Fuchs begrüsst die grösste Abteilung von Klett und Balmer zum monatlichen Jour fixe: die Lehrmittelentwicklung. Er hat ihre Gesamtleitung inne. Sie umfasst drei Redaktionen, denen mit Brigitte Baumann, Daniela Ganter und Eva von Wyl jeweils eine Programmleiterin vorsteht. Die meisten Anwesenden arbeiten als Projektleiterinnen oder Projektleiter – entweder redaktionell an Lehrwerken oder lehrwerksübergreifend an digitalen Lernmedien. Um Letztere kümmert sich eine eigene Unterabteilung. Weiter gehört eine Assistentin zum Team sowie drei Mitarbeiterinnen, die für Rechte und die Bildredaktion zuständig sind.
Die Stimmung ist gut. Man freut sich ganz offensichtlich, nach der Pandemiezeit wieder unbeschwert live zusammensitzen zu können. Geblieben ist der Screen, über den einige aus der Ferne zugeschaltet sind. Mindestens die Hälfte der Arbeitszeit ist vor Ort zu leisten, der Rest kann in Fernarbeit erledigt werden. Nach wie vor verfügen alle über einen festen Arbeitsplatz in den hellen Büroräumen, die sich mit guter ÖV-Anbindung in Baar befinden, manche von ihnen mit Blick auf Rigi und Pilatus.
Es gibt viel zu tun
Zurück ins Sitzungszimmer: 28 Personen arbeiten derzeit in der Lehrmittelentwicklung. Aufgrund der zahlreichen laufenden Projekte will die Abteilung personell ausbauen: Nachwuchs ist gefragt. So informiert Robert Fuchs heute unter anderem darüber, dass Praktikumsstellen für junge Leute mit Hochschulabschluss ausgeschrieben sind.
Gleichzeitig sucht der Verlag berufserfahrene Personen, die selbstständig komplexe Lehrmittelprojekte leiten. Klett und Balmer entwickelt derzeit mehrere grosse Lehrwerke weiter und erarbeitet neue. Einige befinden sich erst in der Marktforschungs- oder Konzeptphase. Es gibt viel zu tun. «Kolleginnen und Kollegen mit der richtigen Qualifikation zu finden, ist nicht ganz einfach», führt Robert Fuchs aus. «Es existiert kein klassischer Werdegang, um in der redaktionellen Projektleitung zu arbeiten.» Gut sei Unterrichtserfahrung, gleichzeitig Know-how im Projektmanagement und im redaktionellen Arbeiten sowie idealerweise Fachkenntnisse zu den Lehrmittelinhalten. Kaum jemand verfüge über sämtliche Voraussetzungen. Aber es gebe Wege, sich in bestimmten Bereichen Unterstützung zu holen. «Zudem ist eine sorgfältige Einführung selbstverständlich, auch Weiterbildungen gehören dazu. Und dass wir mit Co-Projektleitungen agieren, bewährt sich. Nach Möglichkeit ergänzen sich die Rucksäcke des Tandems dann.»
Attraktive und anspruchsvolle Arbeit, langfristig ausgelegt
Robert Fuchs selbst war nach einem Studium von Geschichte und Skandinavistik schon im Verlagswesen tätig gewesen, bevor er 2015 zu Klett und Balmer kam. Was sind genau die Aufgaben der Projektleitung? «Das reicht vom Ausarbeiten des Konzepts und der Verantwortung für Budget und Termine über die Redaktion von Manuskripten bis hin zum Vertreten des Projekts nach aussen – Letzteres in enger Zusammenarbeit mit dem Marketing. Ein zentraler Teil der Aufgabe ist das Suchen, Verpflichten und Briefen von externen Mitarbeitenden und das Koordinieren von deren Arbeit.» Externe, das können sein: didaktische Leiterinnen, Autorinnen und Autoren, Berater, Begutachterinnen, Erprober, Redaktorinnen, Gestalter und Fotografinnen sowie Korrektoren.
«Eine Affinität für digitale Themen ist eine wichtige Voraussetzung», so Robert Fuchs. «Weiter gehören hohe Qualitätsansprüche und eine strukturierte und exakte Arbeitsweise dazu. Man sollte ausserdem führungs- und kommunikationsstark sein, teamfähig, flexibel und ausdauernd.»
In der Redaktion arbeiten?
Sie möchten Ihre Unterrichtserfahrung in eine neue Herausforderung einbringen? Wenn Sie eine begeisterungsfähige und führungsstarke Persönlichkeit sind und Sie das Aufgabenfeld der redaktionellen Projektleitung reizt, dann freut sich Selina Fiesolani (HR) auf ein E-Mail oder einen Anruf von Ihnen: jobs@klett.ch, Telefon 041 726 28 30. Stellenausschreibungen finden sich hier. Initiativbewerbungen sind ebenfalls willkommen.
Das klingt komplex und anspruchsvoll, was Robert Fuchs bestätigt. Ein Lehrmittelverlag sei ein spannendes und höchst dynamisches Umfeld, die Arbeit geschehe am Puls der Zeit. Gesellschaftliche Entwicklungen fliessen in die Lehrmittel ein. Das sei so reizvoll wie herausfordernd.
Was hat Klett und Balmer angehenden redaktionellen Projektentwicklerinnen und -entwicklern zu bieten? «Die Arbeit lässt viel Spielraum, sich einzubringen und eigene Ideen umzusetzen: etwas erschaffen, was Lehrpersonen hilft, ihren verantwortungsvollen Beruf auszuüben. Und Kindern und Jugendlichen, mit Freude zu lernen. Eine sehr sinnstiftende Aufgabe also.» Darüber hinaus sei das Unternehmen gut aufgestellt und könne mit attraktiven Anstellungsbedingungen aufwarten. Im Hinblick auf die langen Laufzeiten, die für Lehrwerkprojekte meist gelten, sei es wünschenswert, sich mit einer längerfristigen Perspektive auf die Aufgabe einzulassen. «Die Projektleiterinnen und Projektleiter bauen hochspezialisiertes, wertvolles Wissen auf, das je länger, desto ausgeprägter zum Tragen kommt.»
Ein Resultat sehen
Was lange Laufzeiten betrifft – damit kennt Sandra Wiederkehr sich aus. Sie stiess 2013 zum Verlag und hatte zuvor befristete Projektstellen innegehabt. Als sie dann 2016 den Antrag für die Neuentwicklung der vier «Young World»-Bände schrieb und darin stand, dass zum Abschluss im Jahr 2022 die AdL-Handreichung erscheinen soll, schien ihr das ziemlich surreal. Aber genau so ist es diesen April geschehen. Als Nächstes ist nun die Neuentwicklung von «New World» dran.
Der Gesellschaftswissenschaftlerin gefällt es, im Verlag auf motivierte und kreative Köpfe zu treffen, die ihre Persönlichkeit einbringen. An der Projektleitung schätzt sie das Zusammenspiel von vielen verschiedenen Leuten und Bereichen. Die langen Laufzeiten würden einerseits Durchhaltevermögen erfordern. Gleichzeitig sei es sehr befriedigend, einen Prozess über eine längere Zeit zu begleiten und zu beeinflussen und am Ende zu sehen, wie das fixfertige Lehrmittel in der Praxis zum Einsatz komme. «Ich wohne in der Nähe eines Schulhauses. Als ich im Mutterschaftsurlaub dort einmal beim Pausenplatz vorbeispazierte, machten Kinder ein Hüpfspiel aus ‹Young World›. Da freute ich mich gleich wieder darauf, an meinen Arbeitsplatz im Verlag zurückzukehren.»
Neue digitale Welt
Als sinnstiftend erlebt auch Felix Hufnagel seine Arbeit. Dies nicht zuletzt mit Blick auf die eigenen kleinen Kinder, die in einer zunehmend digitalisierten Welt aufwachsen werden. Der Informatiker hat das Bildungsumfeld bewusst gesucht. Er ist seit sieben Jahren dabei und hat das Team «Digitale Lernmedien» aufgebaut. «Im Bereich digitales Lernen tut sich gerade sehr viel, und es ist grossartig, Teil dieser Entwicklung zu sein.» Es gilt zu evaluieren, welche Innovationen sich für die Lehrmittel von Klett und Balmer eignen – und für die Lehrenden und Lernenden, die sie anwenden.
Da gibt es ab und zu etwas zu justieren. «Wir stehen im engen Austausch mit den Kolleginnen im Kundendienst und den Kollegen im Aussendienst, bei denen das Feedback aus der Praxis eintrifft.»
Felix Hufnagel ist zudem gerne Teil der Abteilung Lernmittelentwicklung und des Verlags. Er mag den respektvollen Umgang miteinander und ist stolz auf sein kleines, feines Team. Unter anderem hat es die Tools «Arbeitsblattgenerator» und «VocaTrainer» entwickelt, ebenso das komplett digitale Format «digiOne». Die erste Version konnte er auf der Messe «didacta DIGITAL Swiss» präsentieren, und was meldeten ihm Lehrpersonen zurück? «Genau darauf haben wir gewartet!»
Wertvoller Austausch im Team
Redaktionell arbeitet Silvia Schmidt gerade an einem «digiOne», und zwar an «Punktgenau», dem Lehrmittel für Sprache und Kommunikation in der Berufsbildung. «Das ist spannend – eine neue und gute Erfahrung», sagt sie. In den sechs Jahren, in denen die Historikerin in der Projektleitung tätig ist, hat sie Lehrmittel für verschiedene Stufen und Fächer betreut, unter anderem für Musik, Deutsch und Physik, ausserdem das «Unterrichtsjournal», eine jährlich erscheinende Schuljahresagenda. Diese Vielfalt schätzte sie, freut sich aber auch darauf, nun über einen längeren Zeitraum ein umfangreicheres Projekt zu leiten: die Entwicklung des neuen Lehrwerks für Deutsch als Zweitsprache «Grüezi – Guten Tag».
Silvia Schmidt gefällt die abwechslungsreiche und kreative Tätigkeit als redaktionelle Projektleiterin, bei der alle Fäden eines Lehrmittelprojekts zusammenlaufen. «Es ist faszinierend, mitzuerleben und mitzugestalten, wie aus einer Reihe von Manuskripten ein Lehrwerk wird, wie es sich durch das Zusammenwirken aller Beteiligten mit Leben füllt.» Im Team der Lehrmittelentwicklung fühlt sie sich besonders wohl: Es ist tragfähig, man tauscht sich aus und unterstützt einander.
Als Robert Fuchs die Juli-Sitzung seiner Abteilung schliesst und allen einen schönen Sommer wünscht, ist klar: Hier arbeiten Profis mit viel Gestaltungswillen, die sich mit Leidenschaft einer anspruchsvollen und befriedigenden Tätigkeit widmen. Und die sich auf ihre neuen Kolleginnen und Kollegen freuen.
klett.ch/der-klett-und-balmer-verlag
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