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Wie mache ich ein Erklärvideo?

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ei der «Common Craft»-Technik werden mithilfe von Zeichnungen oder Gegenständen Sachverhalte schematisch erklärt.

Wie mache ich ein Erklärvideo?

Anleitung | 3. Mai 2021

Erklärfilme und Lernvideos haben in Zeiten von Fernunterricht und Lockdown Hochkonjunktur. Sie möchten mit Ihrer Klasse ebenfalls Erklärfilme erstellen? Oder den Schulstoff für Ihre Schülerinnen und Schüler in digitaler Form auf den Punkt bringen? Hier zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie es geht.

Der wichtigste Grundsatz bei einem guten Erklärvideo ist: Der Inhalt kommt vor der Technik. Das heisst, es braucht keine aufwändige technische Ausrüstung, um Erklärfilme zu erstellen. Ein Smartphone oder ein Tablet reicht. Nach Möglichkeit hilft auch ein kleines Stativ, damit das Bild nicht verwackelt. Und schon kann es losgehen.

Schritt 1: Leitfrage und inhaltliche Schwerpunkte

Einem guten Erklärvideo gelingt es in maximal drei Minuten, einen Sachverhalt einfach, klar und in nachvollziehbaren Schritten zu erklären. Wenige, dafür aussagekräftige Szenen haben dabei eine grössere Wirkung als viele verschiedene Kameraeinstellungen und andere technische Kniffe.

Um aussagekräftige Szenen zu planen, braucht es eine prägnant formulierte Leitfrage und maximal zwei bis drei inhaltliche Schwerpunkte. Anschliessend überlegt man sich, wie man die Thematik und die einzelnen Schwerpunkte am besten visualisieren kann und welche Aufnahmetechnik sich dafür am besten eignet.

Schritt 2: Die Aufnahmetechnik

  • «One Shot»-Technik: Bei dieser Technik werden nicht einzelne Szenen gefilmt und danach geschnitten, sondern der Film basiert auf einem einzigen «Shot». Die Technik eignet sich, um anhand eines Posters oder eines Modells ein Thema zu erklären. Zum Beispiel die Entstehung von Wolken. Auch zum Erklären von Brüchen in der Mathematik lassen sich kreative Erklärfilme erstellen.
  • «Common Craft»-Technik: Darunter versteht man eine Art Legetechnik, bei der mithilfe von Zeichnungen, Ausschnitten und/oder Gegenständen Sachverhalte eher schematisch erklärt werden. Diese Aufnahmetechnik eignet sich zum Beispiel, um Nahrungsketten und Nahrungsnetze in einem Ökosystem aufzuzeigen (siehe Abbildung).
  • «Screen Cast»-Technik: Diese Technik ist im Prinzip nichts anderes als eine Präsentation am Computer (etwa mit PowerPoint), bei der die Folien gefilmt werden, während jemand aus dem Off spricht und erklärt. Die «Screen Cast»-Technik nutzen diejenigen, die es gewohnt sind, Inhalte über Grafiken zu veranschaulichen. Eine PowerPoint-Präsentation mit Bullet Points ist hier wenig zielführend.

Schritt 3: Das Drehbuch

Wenn Inhalt und Aufnahmetechnik bestimmt sind, wird das Drehbuch erstellt. Im Drehbuch wird Szene für Szene festgehalten, wie der Erklärfilm ablaufen soll. Zu jeder Szene wird Folgendes notiert:

  • Schwerpunkt oder Leitfrage
  • der gesprochene Text
  • das Bild beziehungsweise die Bilder
  • Punkte, auf die für einen reibungslosen Ablauf geachtet werden muss

Schritt 4: Filmen

Das Filmen braucht etwas Übung. Eventuell macht es Sinn, hierbei zu zweit zu arbeiten. Für das Gelingen sind folgende Punkte wichtig:

  • Die Lichtverhältnisse müssen gut sein. Am besten bei Tageslicht filmen und schauen, dass es keinen unerwünschten Schattenwurf gibt.
  • Umgebungsgeräusche stören. Zum Filmen eine ruhige, störungsfreie Umgebung wählen.
  • Der Bildausschnitt muss inhaltsorientiert gewählt werden. Fokus auf das Wesentliche. Möglicherweise kann Heran- und Herauszoomen sinnvoll sein. Jedoch ist aufzupassen, dass der Film dadurch nicht unruhig wird und die Technik vom Inhalt ablenkt.
  • Bei der «Common Craft»-Technik ist es hilfreich, wenn man am Anfang und am Ende jeder Szene ein paar Sekunden auf dem Bild «stehen» bleibt. Das erleichtert später die Schneidearbeit.
  • Auf eine deutliche Aussprache achten und nicht zu schnell sprechen.

Schritt 5: Nachbearbeiten

Bei Bedarf lässt sich der Erklärfilm auf dem Smartphone oder dem Tablet nachbearbeiten. Bei der Nachbearbeitung werden Szenen auf die passende Länge geschnitten. Oft wird auch die Tonqualität besser, wenn der gesprochene Text nachträglich in einer eigenen Tonspur darübergelegt wird. Es gibt verschiedene Apps zum Bearbeiten von Videos. Bei einigen Geräten ist eine kleine Auswahl an Bearbeitungswerkzeugen vorinstalliert. Mit der Videobearbeitung können die Erklärfilme zudem mit Geräuschen und Musik ergänzt werden.

Beispiele von Erklärfilmen gibt es hier (DA 13 Kräfte und Bewegung > DA 13.09, 13.10 und 13.11).

Drehbuchbeispiel


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