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Die Sprachstarken

Besuch beim Animationsfilmer

Kaspar Flückiger ist Animationsfilmer und Typograf. Für «Die Sprachstarken 2–6» erstellt er insgesamt zehn Erlärvideos. Ein Werkstattbesuch in Luzern.

Haben Sie gewusst, dass es für einen Animationsfilm einen Sounddesigner und eine Sprecherin braucht? Und einen Illustrator sowie einen Musiker? Ganz zu schweigen vom Animationsfilmer selbst? «Ich bin quasi der Produzent, der alle Fäden in der Hand hält», erklärt Kaspar Flückiger, Animationsfilmer und Typograf von Beruf. Er sucht die richtigen Teammitglieder, ist der direkte Ansprechpartner für die Kundinnen und Kunden und sorgt dafür, dass der Film rechtzeitig fertig ist. «Ich schreibe das Konzept und das Drehbuch zum Film und zeichne das Story­board», zählt Flückiger weiter auf. Storyboard? Das sei eine Art Comic des Films mit den einzelnen Szenen, sagt der Animationsfilmer.

Eine Umfrage zum Start

Um sicherzugehen, dass die gezeichneten Figuren und der Stil bei der Zielgruppe, den Schülerinnen und Schülern, auch wirklich ankommen, haben wir eine grosse Umfrage bei zwölf Schulhäusern in unterschiedlichen Kantonen und Regionen gemacht. Der Illustrator hat verschiedene Vorlagen der Charaktere erstellt; diese wurden den Kindern gezeigt und sie konnten sagen, welcher Stil ihnen am besten gefällt.

Flückiger produziert insgesamt zehn Animationsfilme für unser Deutschlehrwerk «Die Sprachstarken». Es werden einige der zum Lehrwerk gehörenden Karteikarten verfilmt, welche die Schülerinnen und Schüler bei der Sprachförderung unterstützen. Bis jetzt sind vier Erklärfilme zu den folgenden Karteikarten entstanden:

  • Auf die Betonung achten
  • Ideen-Netz
  • Schreibkonferenz
  • Lesetraining zu zweit
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Kaspar Flückiger, Animationsfilmer und Typograf: «Die Erzählweise ist sehr langsam, ganz gemütlich, damit die Kinder das Gesagte und ­Gesehene gut ­aufnehmen ­können.»

Mit Steinen ins Tonstudio

Durch die Erklärfilme können die Schülerinnen und Schüler gewisse Dinge viel besser nachvollziehen. Bei «Auf die Betonung achten» hören sie, wie man gut betont, sie sehen die Lippen und die Gesichtszüge der Figur. Damit Flückiger die Figuren zum Leben erwecken kann, muss der Illustrator Andreas Kiener jedes Element der Charaktere auf eine eigene Ebene zeichnen. Eine Ebene für das linke Auge, eine Ebene für das rechte Auge usw. So kann Flückiger etwa die rechte Augenbraue der Figur heben lassen.

Für die Vertonung der Filme hat Kaspar Flückiger zusammen mit einer befreundeten Primarschullehrerin zwei Kinder ausgewählt, ein Mädchen und einen Jungen. Mit den beiden sowie der Sprecherin ging es dann ins Tonstudio. Auch hier wurde grosser Wert auf Authentizität gelegt: Im Film «Lesetraining zu zweit» stemmen die Figuren Bücher. Damit die Kinder dafür beim Sprechen die richtigen Geräusche machten, liess der Sounddesigner die beiden im Tonstudio schwere Steine heben.

Langsame Erzählweise

Was machte dieses Projekt speziell? «Im Gegensatz zu anderen Projekten ist die Erzählweise hier sehr langsam, ganz gemütlich, mit wenigen Schnitten, damit die Kinder das Gesagte und Gesehene gut aufnehmen können», sagt der 43-jährige Luzerner. Diese Reduktion war auch eine der Schwierigkeiten. «Für ein anderes Publikum hätte ich mehr visuelle Effekte in die Filme reingepackt», meint Flückiger. Doch für die «Sprachstarken»-Erklärfilme musste er reduzieren, um die Kinder nicht zu überfordern. «Ziel ist, dass sie etwas lernen, nicht, sie zu unterhalten. Das geht allerdings besser, wenn der Film unterhaltsam ist.» Und weiter: «Mein Anspruch ist, die Komplexität zu verringern und Sachverhalte so zu erklären, dass sie verstanden werden.» Am besten verpacke man die Botschaft immer in einer Geschichte, denn mit einer Geschichte bleibt der Inhalt besser im Gedächtnis.

Überzeugen Sie sich selbst: Die Filme sind bereits online. Über den Nutzer-Schlüssel zum Arbeitsheft oder zum Begleitband der Neuausgabe der «Sprachstarken 2» gelangen Sie auf die Lernplattform meinklett.ch und dort zu den Erklärvideos.

diesprachstarken.ch

dasnorm.ch


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