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Open World

Weltoffener Englischunterricht

Clarissa Rothacker und Katharina Blarer leiten die Weiterentwicklung von «Open World» bei Klett und Balmer. Sandrine Wild, Lehrperson und Dozentin an der PH St. Gallen, unterstützt das Projekt als fachdidaktische Leiterin. Erfahren Sie im Interview, was das Englischlehrwerk auszeichnet und welche Überlegungen dahinterstehen.

Wie geht ihr an die Weiterentwicklung des Lehrmittels heran?

C. Rothacker: Zu Beginn machen wir eine Marktforschung, um herauszufinden, was bei der aktuellen Ausgabe als positiv und besonders gelungen beurteilt wird und was sich verbessern lässt. Zudem analysieren wir das bestehende «Open World» detailliert. Alle Lehrwerksteile kommen auf den Prüfstand in Bezug auf Themen, Texte, Audios, Filme und Bilder. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen uns als Leitfaden für die Weiterentwicklung. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass Lehrmittel acht bis zehn Jahre im Einsatz sind. Wir müssen heute darüber entscheiden, welche Themen auch in zehn Jahren noch interessant sein werden und wie die didaktische Vermittlung aussehen könnte. Unabhängig davon soll das Lehrwerk Freude am Fach wecken, die Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswelt abholen und die Themen, Aufgabenformate und Tasks müssen stufengerecht sein.

 

Das Wird neu bei «Open World»

– Weniger Lehrwerksteile
– Zwei Versionen: G und E
– Digitaler Raum für den hybriden Unterricht
– Weniger Units, neue Themen und Tasks
– Viel Material für den differenzierenden Unterricht und selbstorganisiertes Lernen
– Flexible Unterrichtsgestaltung
– Interkulturelles Lernen fest in «Open World» verankert

Welchen Stellenwert hat die Differenzierung im neuen «Open World»?

S. Wild: Einen sehr grossen. Auch in Niveauklassen gibt es auf der Sekundarstufe I grosse Unterschiede zwischen den Lernenden. Deshalb berücksichtigt die Neuausgabe von «Open World» ausdrücklich den Ausgleich zwischen stufengerechten Anforderungen und der Vielfalt innerhalb einer Klasse.K. Blarer: Wie wichtig die Differenzierung ist, zeigt sich in der Materialisierung des Lehrwerks. Das neue «Open World» wird es in zwei Versionen geben: eine Version für die Grundanforderungen (G) und eine für die erweiterten Anforderungen (E). Das ist eine zentrale Neuerung gegenüber der heutigen Ausgabe.

C. Rothacker: Zusätzlich achten wir besonders auf die Binnendifferenzierung: Im neuen «Open World» gibt es für die E- und G-Version jeweils hinführende Aufgaben zur Vorentlastung und weiterführende Aufgaben für schneller Lernende. Im neu entwickelten digitalen Raum werden verschiedene Trainingsformate zur Differenzierung angeboten. Für sehr gute Schülerinnen und Schüler gibt es attraktive Individual Projects, an denen sie in Absprache mit der Lehrperson selbstorganisiert arbeiten.

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Katharina Blarer, Projektleitung und Redaktorin «Open World»

 

 

 

«Wie wichtig die Differenzierung ist, zeigt sich in der Materialisierung des Lehrwerks. Das neue ‹Open World› wird es in einer Version G und E geben.»

Was sind die Herausforderungen bei der Erarbeitung von differenzierendem Unterrichtsmaterial?

S. Wild: Eine Herausforderung ist die differenzierende Aufbereitung von authentischem Material, zum Beispiel Social-Media-Beiträge, Zeitungsausschnitte oder Hörtexte. Sie sind oft zu anspruchsvoll. Unsere Aufgabe ist es, dieses Material so zu didaktisieren, dass es für alle Niveaus funktioniert und dennoch authentisch bleibt. Ebenfalls herausfordernd ist es, die Inhalte so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler selbstorganisiert lernen, üben und vertiefen können. Sie sollen selbst wählen, auf welchem Niveau sie lernen, und sich auch an anspruchsvollere Inhalte wagen.

 

Dann bietet das neue «Open World» viel Freiraum in der Anwendung?

C. Rothacker: Genau, «Open World» bietet eine grosse Flexibilität beim Unterrichten. Die Lehrperson kann selbst entscheiden, welche Themen sie vertiefen oder weglassen möchte, je nach Interessen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Ausgenommen sind die extra ausgezeichneten Inhalte, die zum Bearbeiten des Tasks am Ende jeder Unit relevant sind.

S. Wild: Es ist nicht die Erwartung, dass alle jedes Thema in der gleichen Intensität durcharbeiten. «Open World» bietet hier viel Gestaltungsfreiraum.

 

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Clarissa Rothacker, Projektleitung und Redaktion «Open World»

 

 

 

 

 

«‹Open World› bietet eine grosse Flexibilität beim Unterrichten. Die Lehrperson kann selbst entscheiden, welche Themen sie vertiefen oder weglassen möchte...»

Wie unterstützt das neue «Open World» die Lehrperson?

K. Blarer: Lehrpersonen können im digitalen Raum für jede Doppelseite im Coursebook die genau passenden Zusatzmaterialien (Audios, Audio-Skripte, Filme, Worksheets, Lösungen, Portfolio etc.) mit einem Klick abrufen. Dazu können sie sich im digitalen Teacher’s Book aufgabengenaue Hinweise zur Differenzierung für die Niveaus E und G einblenden lassen, ebenso Anregungen zum Einstieg ins Thema, Hinweise zu «Sprache(n) im Fokus» und «Kulturen im Fokus» und zu Lernstrategien sowie Vorschläge zur Unterrichtsplanung etc.

 

Welche Rolle spielt die Digitalisierung beim neuen «Open World»?

C. Rothacker: «Open World» ist als hybrides Lehrmittel konzipiert. Der digitale Raum ist zum einen Mediathek, zum anderen eine Lernplattform. Ein Thema, das gemeinsam im Coursebook behandelt wurde, vertiefen die Lernenden individuell im digitalen Raum. Sie finden dort weiterführende Inhalte und können selbst entscheiden, was sie bearbeiten möchten und auf welchem Niveau. Der digitale Raum bietet daher viele Möglichkeiten zum differenzierenden Üben und er unterstützt das selbstorganisierte Lernen.

K. Blarer: Wir gehen hier neue Wege und nutzen neue digitale Aufgabenformate, um Lerninhalte auf unterschiedlichen Levels zur Verfügung zu stellen. Die Didaktisierung von KI ist auch ein wichtiges zukunftsweisendes Thema.

 

Wie geht das neue «Open World» mit der zunehmenden Bedeutung von Mehrsprachigkeit und interkulturellem Lernen um?

S. Wild: Interkulturelles Lernen hat einen hohen Stellenwert im neuen «Open World». Wir haben in der Schweiz viele Klassen, in denen Lernende vielfältige kulturelle Hintergründe und unterschiedliche Erstsprachen mitbringen. Deshalb ist es wichtig, im Fremdsprachenunterricht diese Sprachenvielfalt miteinzubeziehen.

 

Wie sieht dieser Einbezug konkret aus?

S. Wild: Nehmen wir ein Grammatikthema als Beispiel. Die Lernenden untersuchen, ob es die Zeitform «past simple» auch in ihrer Herkunftssprache gibt und wie sie angewendet wird. Dadurch bringen sie ihre Erstsprache in den Unterricht ein und greifen beim Englischlernen darauf zurück. Dieses kontrastive Sprachenlernen hilft ihnen beim Fremdsprachenerwerb.

 

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Sandrine Wild, fachdidaktische Leitung «Open World»

 

 

 

 

«Interkulturelles Lernen hat einen grossen Stellenwert im neuen ‹Open World›.»

Schlägt sich das interkulturelle Lernen auch thematisch im neuen «Open World» nieder?

S. Wild: Die Lernenden befassen sich mit Englisch als Weltsprache: Sie lernen, dass es neben den grossen und international einflussreichen Englisch-Varietäten, die zum Beispiel in Amerika und England gesprochen werden, auch zahlreiche regionale und weniger verbreitete Formen des Englischen gibt. All diese sprachlichen Ausprägungen stehen sich gleichwertig gegenüber. In diesem Zusammenhang schauen wir, welche Bedeutung Englisch in den Herkunftsländern der Schülerinnen und Schüler hat. So fliessen viele interkulturelle Aspekte in den Unterricht ein und die Diversitätssensibilität und Offenheit wird gestärkt.

Fahrplan

Die geplanten Erscheinungstermine von «Open World 1–3» sind wie folgt:

– Band 1: Schuljahr 2028/29
– Band 2: Schuljahr 2029/30
– Band 3: Schuljahr 2030/31

K. Blarer: Die erste Unit von Band 1 heisst «English around the world». Als Setting haben wir Liverpool gewählt, eine Stadt, die in Englischlehrwerken selten vorkommt. Liverpool passt auch gut, weil die englische Sprache von dieser wichtigen Hafenstadt aus in die Welt ging. Zudem findet dort jährlich ein internationales Jugendfussballturnier für Mädchen und Jungs statt. Darauf aufbauend, haben wir ein Storytelling entwickelt: Jugendliche aus der ganzen Welt treffen sich und sprechen in verschiedenen englischen Dialekten. Sie schliessen Freundschaften, lernen neue Kulturen kennen, erfahren etwas über Liverpool und die Beatles, die die Popmusik und damit auch Englisch von hier aus um den Globus getragen haben.


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