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«Die Sprachstarken» auf mia4u.ch
Neue Unterrichtsideen: praxisnah und erprobt
Wie setzen Sie digitale Medien im Unterricht ein? Diese Frage stellt imedias und bietet mit der Plattform mia4u.ch eine Unterstützung für Lehrpersonen in den Bereichen Medien, Informatik und Anwendungen.
- Veröffentlicht:13.09.2023
- Autorin:Pamela Nussbaumer
- Bild:Klett und Balmer Verlag
Fabienne Senn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Medien und Informatik bei imedias, der Beratungsstelle Digitale Medien in Schule und Unterricht der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW). Zudem ist sie Lehrbeauftragte in Fachdidaktik Deutsch. Sie erklärt uns die Inhalte und Funktionen der Plattform mia4u.ch. Das Video dazu finden Sie, indem Sie unten stehenden QR-Code scannen. Die Plattform unterstützt Lehrpersonen mit fachlich und didaktisch ausgearbeiteten Materialien bei der Planung des Unterrichts in «Medien und Informatik», dem Modullehrplan im Lehrplan 21. «Den Lehrpersonen stehen konkrete Unterrichtsideen zur Verfügung, die sie genau so oder in leicht abgewandelter Form – ganz auf den individuellen Unterrichtsstil oder die verschiedenen Klassen abgestimmt – verwenden können», erzählt Fabienne Senn und verrät, was es mit dem Begriff «mia4u» auf sich hat. «Diese Wortschöpfung steht für die Anfangsbuchstaben der Begriffe Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen. Und ‹4u› heisst entweder ‹für dich› auf Englisch oder aber ‹für den Unterricht›, je nach Interpretation.»
In der Praxis getestet
Früher selbst als Primarlehrerin tätig, hat Fabienne Senn unter Einbezug digitaler Medien viele Unterrichtseinheiten im Sprachbereich umgesetzt, einige davon mit dem Deutschlehrwerk «Die Sprachstarken». Sie erarbeitet regelmässig neue Umsetzungen für die Plattform. Das Besondere daran: Die Unterrichtsideen auf mia4u.ch sind immer praxiserprobt. So geschehen auch beim neuesten Unterrichtsvorschlag aus der Feder von Fabienne Senn für «Die Sprachstarken 4». Wir durften beim Praxistest dabei sein und der Klasse von Michael Etterlin im Schulhaus Mühlematten in Villmergen AG über die Schulter schauen. Im Kapitel «Geheimschriften» der «Sprachstarken 4» geht es um die Geschichte der Sprachen und die Erfindung der Schriften. Hier knüpft die Einheit an: Die Schülerinnen und Schüler erfinden an diesem Nachmittag ihre eigene Geheimschrift.
Mit Symbolen eine Schrift entwickeln
Aufgeteilt in kleine Gruppen, machen sie sich als Erstes daran, auf einem Vorlagenblatt ihre eigenen Symbole für die einzelnen Buchstaben aufzuzeichnen. Anschliessend scannen sie das Blatt mit dem iPad. Mithilfe der Calligraphr-App werden diese Symbole in eine Schrift umgewandelt, die sich auf dem iPad als Font installieren lässt. Die Kinder können nun in ihrer Geheimschrift ganze Texte tippen. Bei unserem Schulbesuch stellen wir fest, dass die Schülerinnen und Schüler voller Elan bei der Sache sind. Zwei Freundinnen erklären, dass die eine in ihrer Freizeit gerne Mangas liest und von asiatischen Schriftzeichen fasziniert ist und die andere über einen Hintergrund aus dem arabischen Sprachraum verfügt. Beim Zeichnen ihrer Buchstaben lassen sie sich von beiden Elementen inspirieren und füllen ihr Blatt im Handumdrehen mit fantasievollen Symbolen.
Durften auch Sie solche Erfolgserlebnisse in Ihrem Unterricht feiern?
Via imedias.iwb.ph@fhnw.ch können Sie Ihre eigenen Ideen einbringen, die Verantwortlichen von mia4u.ch nehmen anschliessend mit Ihnen Kontakt auf.
Ein anderer Zugang zur Sprache
Ein Junge mit einer ausgeprägten Lese-Rechtschreib-Störung (LRS), der im Schulalltag Mühe mit dem Sprachenlernen hat, blüht richtiggehend auf. «Es ist schön zu sehen, wie die Kinder sich mit dem Thema Schrift und dem Schreiben auseinandersetzen. Es ist ein anderer Zugang zur Sprache, der ganz wunderbar funktioniert», freut sich Fabienne Senn. Dabei spiele es keine Rolle, ob am Ende Fehler im Text stünden. Das Wichtigste sei, dass alle Schülerinnen und Schüler aktiv am Unterricht teilnehmen können.
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